Der Engel der Stärke, ein Engelbild im Sichtweise Verlag
Es ist doch so. Stark soll man sein, besonders wenn man ein Mann ist, weil, der weint nicht, auch dann nicht, wenn ihm die bösen Indianer den Skalp vom Kopf schneiden. Übrigens, eine blutige Sache, nichts für schwache Nerven, so ich meinem Karl May glauben schenken darf.Hinter Mutters Schürze verstecken, als kommender Mann meine ich, damit ist spätestens dann Schluß, sobald der Kindergarten besucht werden darf/soll/muß. Zu früh abgenabelt, zu früh abgebrustet, zu früh abgeschürzt oder so.
Ich vermute, darum ist der Mann so auf alle Busen der Welt fixiert, wenn er nicht grade Papst ist und die Öffentlichkeit segnen muß oder in fernen Ländern die kleinen Kinder küßt. Der Busen als Schürzenersatz. Je größer, desto besser. Mann kann sich darin verstecken und darf auch gleich noch daran saugen. Oh selige Babyzeit.
Und dann beginnt der Mann in der Frühe sein Tagwerk. Setzt sich ins Auto und muß sich vom Sender Blabla Ost, West, Süd oder Nord erinnern lassen, wie mistig er drauf ist. Nicht, daß die ihm das direkt sagen, aber indirekt schon, mit ihren immer auf »gute Laune« polierten Stimmen. Und das vierundzwanzig Stunden am Tag. Dabei möchte er lieber hören, daß es anderen nicht besser geht, daß sie sich wie er, liebend gern die Decke über die Ohren ziehen würden, weil auch ihr Leben nicht so läuft, wie es könnte. Oder daß sie mal wieder nicht stark genug gewesen sind und sich darum beinhart vollgesoffen haben.
Ich sage das hier so, als Mann. Da kenn ich mich aus. Ich hoffe, meine weiblichen Leserinnen mögen mir die Einseitigkeit des bisher gedachten nachsehen.
Penisneid zum Beispiel, darüber wüßte ich nichts zu sagen. Wozu auch? Hab ja selbst einen. Und außerdem auf so ein lächerliches Ding neidisch sein? Ich nicht. Wenn Sie Saunabesucherin sind, dann werden Sie wissen worüber ich rede. Also spreche ich lieber über das, was ich nicht habe.
Und wie krieg ich jetzt die Textkurve zu meinem Thema, das, wie man in der Überschrift nachlesen kann, Engel der Stärke lautet? Ich versuche es mal so:
Warum Sie unbedingt den »Engel der Stärke« zum Freund haben müssen, das scheint mir doch recht eindeutig.
Dieser Engel ist der, der den Schwachen zurät, ihr Dasein selbstverantwortlich zu leben. Er redet mit den Zögerlichen und ermutigt sie, den oft so beschwerlichen Pfad unbeirrt zu folgen. Den Kleingläubigen, die am Wegrand sitzen und nicht weiterwissen, weil sie nicht an sich glauben, zeigt er die Richtung.
Den Schwankenden und Strauchelnden, die ins Bodenlose zu fallen drohen, gibt er halt. Die Mutlosen nimmt er an die Hand und tröstet sie, wenn sie verzweifelt sind und vor lauter Tränen, ihren Weg nicht erkennen können. Wer so einen Freund hat, der kann sich glücklich schätzen.
Das erinnert bißchen was an die gute Mutter im Märchen, die zu jeder Zeit da ist und immer die rechten Worte und Mittel findet um zu trösten, um aufzurichten. An der man sich festhalten kann, wenn der Lebensweg, den man zu gehen hat, zu schrecklich, zu beschwerlich erscheint.
Schauen Sie ihn an, diesen Engel. Machen Sie ihn sich zu Ihrem Freund und Wegbegleiter. Seine Kraft wird ihnen gut tun, sich positiv auf Ihr Leben auswirken.
All game is inner game, stärke kommt von Innen und wer ein Selbstbewusstes Innenleben hat, der bekommt vor allem auch die Fähigkeit Dinge zu glauben oder zu akzeptieren, auf die er keinen Einfluss hat, obwohl er weiß, das er unrecht haben könnte. Der Engel der Stärke ist ein gutes Beispiel dafür.
Bis bald, Samuel 🙂
Ich glaub an Engel! Und nicht nur die jenseitigen, sondern auch die im Hier und Jetzt, die nicht wissen, dass sie für einen ein Engel sind.
ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Ich musste etwas liebevoll schmunzeln, als ich den Artikel gelesen habe. Wieso müssen Männer immer stark sein und dürfen keine Gefühle zeigen? Ich finde das als Amenmärchen. Männer haben auch ein Recht Gefühle zu zeigen, denn niemand muss sich verstecken und irgendein Scheinbild von sich geben. Jeder Mensch braucht Engel. Sie sind eigentlich unerlässlich und helfen in jeder schwierigen Situation. Das sage ich auch meinen Schützlingen in meinen Beratungen.
Was wären wir ohne die Engel? Die Engel die auf uns aufpassen, die uns schützen oder einfach nur im richtigen Augenblick einen Impuls setzen über den wir den Rest unseres irdischen Lebens noch froh sein werden. Die Engel die uns trösten, die uns auch mal die Schönheit der Schöpfung spüren lassen. Ich fühle mich besser mit dem Wissen, dass sie einfach da sind.